16.09.2019 14:30 Uhr18.09.2019 21:00 Uhr

Forum Sozialethik 2019 "Ethik der Grenzen-Grenzen der Ethik"

Wenige Begriffe kommen in so unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz und werden auf so vielfältige Gegen-stände bezogen wie der Begriff der "Grenze". Richtet sich das Augenmerk gesellschaftlicher Debatten in Zeiten der Globalisierung gegenwärtig häufig auf die Frage nach territorialen und politischen Grenzen, so ist der Umgang mit dem Grenzbegriff im Zusammenhang der Verhältnis-bestimmung von Mensch und Maschine oder Mensch und Natur ebenso strittig. Infolge der Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten durch Technologisierung, Digitalisierung und Globalisierung sind "Grenzen" aufs Neue fraglich geworden und gleichzeitig das Bedürfnis nach (eindeutiger?) Klärung gewachsen.
In dieser Situation trägt die Ethik eine hohe Verantwortung, wenn es darum geht, eine reflektierte Haltung zu dieser vielgestaltigen Renaissance von "Grenzen" zu entwickeln. Denn mit der "Grenze" als Gegenstand ethischen Nachdenkens muss auch ins Bewusstsein treten, dass der Grenzbegriff ein zentrales sprachliches Instrument ethischer Reflexion ist. Insofern ist die Arbeit an einer "Ethik der Grenzen" notwendigerweise auch ethische Selbstreflexion und macht eine Auseinandersetzung mit den "Grenzen der Ethik" erforderlich.
Dieses Spannungsfeld will das Forum Sozialethik in diesem Jahr ausloten, indem einerseits ausgewählte Einsatzfelder des Grenzbegriffs untersucht werden, andererseits metaethische Fragestellungen nach Sinn und Bedeutung der Rede von "Grenzen" im Blick behalten werden. Beides geschieht im Interesse der Arbeit an einer kritischen und reflexiven Ethik, die einen Beitrag zu einem aufgeklärten Grenzbegriff zu leisten und ein Bewusstsein ihrer eigenen Grenzen zu entwickeln vermag.
Das Seminar richtet sich an Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen der Christlichen Sozialethik und benachbarter Disziplinen.

Dozierende/r

  • Alexandra Janda
  • noch nicht bekannt