22.11.2019 18:00 Uhr24.11.2019 13:00 Uhr

Schwerter Arbeitskreis Katholizismusforschung

Die Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises bildet ein offenes Forum, das Forscherinnen und Forschern verschiedener Disziplinen die Möglichkeit bietet, neue Projekte und Fragestellungen in der Katholizismusforschung zu diskutieren.

Die Generaldebatte der 33. Jahrestagung des Schwerter Arbeitskreises Katholizismusforschung beschäftigt sich mit der Vergangenheit der Zukunft, d.h. der Frage, wie vormalige Generationen die kurz-, mittel- und langfristig vor ihnen liegende Zeit gedacht haben. Dabei soll insbesondere nach dem Modus gefragt werden, wie Zukunft angeeignet wurde: pessimistisch oder optimistisch, als Kontinuität oder Bruch verstanden, offen oder planbar?
Reinhart Koselleck hat in diesem Zusammenhang das Wort vom "Erwartungshorizont" geprägt, der in der
Moderne immer stärker in Kontrast zum "Erfahrungsraum" trete. Solche Fragen stellen sich auch mit Blick auf die Geschichte des Katholizismus wie der (christlichen) Religion im 19. und 20. Jahrhundert, wobei mit der religiösen Jenseitsorientierung eine besondere Zukunftskonstellation hineinspielt. Zu fragen gilt es gleichwohl auch hier, inwiefern es sich bei den Erwartungen von Christinnen und Christen sowie der katholischen und evangelischen Gemeinden und Kirchen um positiv konnotierte Utopien handelt, oder im Gegensatz um angstgeleitete Dystopien oder gar apokalyptische Endzeitvorstellungen. Und, so gilt es weiter zu untersuchen, wie wurden diese Vorstellungen von den Einzelnen wie von den Gemeinschaften als Ganzen angeeignet? Führten sie zu einer rigorosen Jenseitsorientierung in der Lebensführung oder mündeten sie in einen politischen und gesellschaftlichen Aktivismus, dessen Ziel die Verwirklichung der Zukunft auf Erden war? Oder noch anders gefragt: Hatte die Religion/das Christentum überhaupt noch eine Deutungshoheit über Zukunftsszenarien - oder wurde ihr diese Kompetenz zugunsten der Naturwissenschaften zunehmend entzogen?
Für die Diskussion dieses Themas konnten wir Lucian Hölscher (Bochum) und Nicolai Hannig (München) als
Referenten gewinnen. Am Samstagabend findet unter Moderation von Nicole Priesching (Paderborn) ein
Zeitzeugen-Gespräch über den Wandel von Zukunftserwartungen im Katholizismus nach 1945 mit Pater Elmar
Salmann (Rom/Paderborn) und Norbert Arntz (Münster/Kleve) statt.

Tagungsleitung:
JProf. Dr. Florian Bock und Dr. Daniel Gerster - Sprecher des Schwerter Arbeitskreises Katholizimusforschung
Dr. Markus Leniger, Katholische Akademie Schwerte

Teilnahmebeitrag pro Person:
- inkl. Verpflegung und Unterkunft: 110 (55) €

Die Beiträge für TeilnehmerInnen, die Ermäßigungen in Anspruch nehmen können, stehen in Klammern. Ermäßigungen sind vorgesehen für: in Erstausbildung Stehende und Studierende (bis zum 35. Lebensjahr), Bundesfreiwillige, Bezieher von Arbeitslosengeld (I und II) und Sozialhilfe.

Teilleistungen, die nicht in Anspruch genommen werden, können nicht abgezogen werden, weil die Berechnungen auf einer Pauschalkalkulation beruhen.

Ausfallkosten:
- bei Rücktritt 13 bis 2 Tage vor Veranstaltungsbeginn: 50 %
- bei späterem Rücktritt/Nichtteilnahme/vorzeitigem Beenden der Teilnahme: 100 %

Stornierungen sind ausschließlich an das zuständige Tagungssekretariat zu richten und bedürfen der Schriftform.

Dozierende/r

  • Pfr. Norbert Arntz
  • Martin Belz
  • Prof. Dr. Florian Bock (Ruhr-Universität Bochum)
  • PD Dr. Nicolai Hannig
  • Prof. Dr. Lucian Hölscher
  • Maik Henning Kempe
  • Dr. des. Ringo Müller
  • Prof. Dr. Nicole Priesching (Vorsitzende der Kommission für kirchliche Zeitgeschichte im Erzbistum Paderborn)
  • Anna Reinhardt
  • David Rüschenschmidt (WWU Münster)
  • Prof. Dr. Elmar Salmann OSB (Gerleve)
  • Henning Wachter
  • Jan Wille
  • Dr. Markus Leniger (Studienleiter, Katholische Akademie Schwerte)