24.01.2020  09:00 Uhr – 16:00 Uhr

Portfolios neu gedacht -

Vom Ordner des Wissens und Könnens zum Buch vom Werden und Sein

Portfolios sind systematisch und individuell angelegte Sammlungen von Produkten des Kindes in einer Kindertageseinrichtung. Sowohl das Ergebnis als auch der Lernprozess und die Lernstrategien des Kindes sind Teil der Dokumentation. Kinder sind dabei aktiv in den Dokumentationsprozess mit einbezogen.
Portfolioarbeit ist neben Bildungsarbeit auch Erinnerungsarbeit. Die meisten Kinder lieben es, in ihren Portfolios zu blättern. Gespräche machen Vergangenes wieder lebendig und Kinder tauchen ein in frühere Etappen ihrer eigenen Lebensgeschichte. Erinnerungsarbeit ist immer auch eine Reise durch die kognitiven Landkarten der eigenen Vorstellung von der Welt. Um dies zu fördern ist es wichtig, das Portfolio aus der Funktion der Sammelmappe herauszuholen. Die im Portfolio aufbewahrten Dokumente sind immer ausgewählt und die Portfolioarbeit läuft nicht nebenbei, sondern an sich regelmäßig wiederholenden Tagen, einmal in der Woche oder in einer turnusmäßigen Portfolio-Woche. Damit wird allen Beteiligten, auch den Eltern, deutlich: Portfolioarbeit ist Bildungsarbeit. In ihr setzt sich das Kinder gedanklich, emotional und praktisch mit seiner eigenen Person, seinen Interessen und seinem Können auseinander. Natürlich auch mit besonders schönen Momenten der Erinnerung. Ein besonders wichtiger Aspekt der Portfolioarbeit ist die Gestaltung von Beziehungen. Beziehungen zwischen dem Kind und seiner eigenen Lebensgeschichte, zwischen dem Kind und den Personen, die ihm etwas bedeuten: Eltern, andere Kinder, Erzieher/innen. Das Portfolio kann eine Brücke sein von Mensch zu Mensch und bietet unzählige Möglichkeiten des Einsatzes.

Inhalt des Fortbildungstages:
• Das Portfolio und seine Funktion als Erinnerungsinstrument
• Das Portfolio und seine Funktion als Bildungsbegleiter
• Das Portfolio in seiner Funktion als Beziehungsinstrument

Dozierende/r

  • Barbara Leufgen (Direktorin)