Gottesdienst für alle

Einen bedeutenden Schritt in Richtung Inklusion ist Anja Fecke jetzt gemeinsam mit Jochen Straub gegangen. Die Diözesanbeauftragte für die Seelsorge mit und für Menschen mit Behinderung, und der Referent für Behindertenseelsorge im Bistum Limburg haben ein neues Bildungsseminar organisiert.
© Anja Fecke / Erzbistum Paderborn

Von Barrierefreiheit zu echter Inklusion – erstes Seminar zur inklusiven Gottesdienstgestaltung im Liborianum unter Beteiligung von Menschen mit und ohne Behinderungen

 

Einen bedeutenden Schritt in Richtung Inklusion ist Anja Fecke jetzt gemeinsam mit Jochen Straub gegangen. Die Diözesanbeauftragte für die Seelsorge mit und für Menschen mit Behinderung, und der Referent für Behindertenseelsorge im Bistum Limburg haben ein neues Bildungsseminar organisiert. Unter dem Titel „Gottesdienst für alle – partizipative Gottesdienste“ trafen sich Menschen mit und ohne Behinderungen, um gemeinsam herauszufinden, wie Gottesdienste gestaltet werden können, damit alle mitfeiern und sich einbringen können – unabhängig von möglichen Einschränkungen.

Dass der Wunsch, Gottesdienste inklusiv zu gestalten, groß ist, hatte Anja Fecke bereits in der Anmeldephase des Seminars festgestellt: „Das Seminar war schnell ausgebucht, und die Gruppe war bunt gemischt: Menschen mit Behinderungen, Leitungspersonen diakonischer Einrichtungen, Familien und Einzelpersonen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Hintergründen“, erklärte Anja Fecke und zeigt sich dankbar über die Unterstützung des Bildungsbereiches Liborianum und der Stiftung „Bildung ist Zukunft“: „Dadurch konnten die Teilnahmegebühren niedrig gehalten werden und Assistenzkräfte erhielten sogar die Möglichkeit, kostenfrei teilzunehmen“, berichtet Fecke.

 

Gemeinsam feiern
Zu Beginn des Seminars gingen die Teilnehmenden gleich in die Praxis über: Nach dem Besuch der „Nacht der Lichter“ im Paderborner Dom – einem Gottesdienst, der von der Spiritualität der Taizé-Gemeinschaft geprägt ist, analysierten sie, welche Barrieren es in solchen Gottesdiensten gibt und wie man sie abbauen kann.
Am Samstag ging es darum, wie Taizé-Gottesdienste inklusiver gestaltet werden können. Dabei brachten Menschen mit Behinderung ihre persönlichen Erfahrungen ein und entwickelten Vorschläge, um Liturgien für alle zugänglicher zu machen. Ein wichtiger Aspekt sei hierbei das Verständnis verschiedener Feierformen gewesen: „Die Teilnehmenden haben überlegt, wie sich eine kurze und schlichte Feier von einem großen, festlichen Gottesdienst unterscheidet. Diese Überlegungen halfen, die einzelnen Elemente eines Gottesdienstes besser zu verstehen und zu gestalten“, erklärte Anja Fecke.

 

Praktische Umsetzung
In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmenden anschließend mit verschiedenen liturgischen Elementen. Dabei stellten sie sich Fragen wie: Wie kann der Friedensgruß so gestaltet werden, dass alle mitmachen können? Wie kann man den Segen Gottes spürbar erfahrbar machen?
Am Sonntag war es schließlich an der Zeit, die erarbeiteten Ideen in einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst umzusetzen. Das Fazit: „Es braucht mehr inklusive Angebote!“ Eine Teilnehmerin, berichtet Anja Fecke, habe es treffend zusammengefasst: „Für das nächste Jahr melde ich mich schon einmal an.“

 

Von Barrierefreiheit zu echter Inklusion
Ein zentrales Thema des Seminars war der Unterschied zwischen Barrierefreiheit und echter Inklusion. „Barrierefreiheit bedeutet, dass Menschen mit Behinderung teilnehmen können – zum Beispiel durch rollstuhlgerechte Zugänge oder Gebärdensprachdolmetschung“, weiß Anja Fecke. Inklusion gehe aber noch einen Schritt weiter: „Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderung nicht nur dabei sind, sondern aktiv mitgestalten und Verantwortung übernehmen können. Eine inklusive Kirche braucht nicht eigene Angebote für Menschen mit Behinderung, sondern deren selbstverständliche Teilhabe am kirchlichen Leben“, erklärt Anja Fecke.

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